Im "Rittershuus" zu wohnen ist auf jeden Fall aussergewöhnlich. Nur schon der Gedanke daran,
wieviele Menschen hier bereits ein- und ausgegangen sind, wer hier schon alles die Nacht
verbracht hat und wie viele Unwetter und Stürme das inzwischen vermutlich über
300 Jahre alte Bauernhaus überlebt hat, könnte ganze Bücher mit Geschichten füllen.
Dieses Haus, der Jahrhunderten getrotzt hat, steht immer noch auf festen, robusten Grundmauern.
Wann das historische Gebäude gebaut worden ist, lässt sich nicht mehr genau feststellen,
aber in der Sternmatt-Chronik* (eine Chronik des Quartiers) kann man Folgendes nachlesen:
"August am Rhyn datiert das Bauernhaus auf 1642. Er stützt sich dabei auf eine im Familienarchiv
liegende, aquarellierte Zeichnung, welche nebst den Brunnen und ihrer Zuleitungen im Gebiet des Geissensteins «Junker Jakob Ritters Huus» an jener Stelle zeigt, wo heute das Bauernhaus
Sternmattstrasse 43 steht."
Ich selbst bewohne seit 1989 dieses alte, ehrwürdige Bauernhaus.
Das Haus befand sich in einem schlechten, renovationsbedürftigen Zustand.
Mein damaliger Partner, als Schreiner und Baubiologe, erkannte allerdings zugleich die Möglichkeiten, die sich hinter dem Bild des Zerfalls versteckten. Einerseits waren die Grundsubstanzen des Hauses immer noch in gutem Zustand. Andererseits gelang es uns, in monate- und jahrelanger Kleinarbeit, das alte und baufällige Bauernhaus in ein echtes Schmuckstück zu verwandeln.
Dabei renovierten wir mit Liebe zum Detail und griffen wann immer möglich auf natürliche Materialien zurück, so dass das "Rittershuus" auch für die nächste Generation erhalten bleibt.
* Edgar Rüesch. Sternmatt-Chronik 1269–1998